Berlinkäfer bekämpfen

(Trogoderma angustum)

By Udo Schmidt [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Beschreibung

Der Berlinkäfer (Trogoderma angustum) kam Anfang des 20. Jahrunderts über die USA nach Polen und schließlich nach Deutschland. Jahrzehntelang kam er vor allem in Berlin und Hamburg vor, inzwischen sind auch Vorkommnisse in Frankfurt, Köln oder Mainz und Wiesbaden bzw. München bekannt. Der Material- und Vorratsschädling gehört zur Familie der Speckkäfer und fällt durch den lang gestreckten und sehr schmalen Körper auf. An den Flügeldecken sind 3 gebogene Haarbinden zu sehen, die durch weiße Haare gebildet werden.

Männchen des Berlinkäfers werden 2 Millimeter bis 3 Millimeter lang, Weibchen etwas größer mit einer Körperlänge von 3 Millimeter bis 4 Millimeter. Die Larven dieses Schädlings verursachen vorwiegend die Schäden, die an Lebensmitteln, aber auch Verpackungen und zoologischen Sammlungen auftreten können. Sie sind allerdings etwas temperaturempfindlich und werden bei weniger als 10 Grad bei der Eiablage nicht mehr aktiv. DieLarven des Berlinkäfers sind stark beborstet und können sich auf einem breitgefächerten Nahrungsspektrum entwickeln. Wie sich diese gestaltet, hängt unter anderem von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit sowie der Art der vorkommenden Nahrung ab.

Tipps und Kniffe

Um dem Berlinkäfer wirksam entgegen zu treten, macht es Sinn, ihm die Nahrungsgrundlage sowie etwaige Versteckmöglichkeiten zu entziehen. Gemeint ist damit eine gründliche Reinigung der Wohnung sowie ein effektives Entsorgen befallener Lebensmittel. In Abstimmung zum Vermehrungszyklus des Schädlings sollte ein Monitoring erfolgen, das eine Kontrolle des Befalls über mehrere Wochenoder Monate auslöst. Larven und verpuppte Berlinkäfer können sich hinter Fußleisten oder unter dem Teppich, aber auch in Schubladen und Lattenrosten verstecken.

Neben dem Entsorgen befallener Lebensmittel, ist es wichtig, Kleidungsstücke und Textilien, die mit dem Schädling kontaminiert sein könnten, bei hoher Temperatur zu waschen oder sogar chemisch zu reinigen. Pelze oder ähnliche Gegenstände können in einem gut verschließbaren Plastikbeutel für mehrere Tage in die Tiefkühltruhe bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius gelagert werden. Allerdings ist ein Abtöten des Berlinkäfers bei hohen Temperaturen schneller zu erreichen, wobei für 60 Grad Celsius und mehr lediglich zehn Minuten erforderlich sind, während man bei ca. 55 Grad Celsius mit einer knappen Stunde rechnen muss.

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Gesundheit

Der Berlinkäfer ist nicht nur ein Materialschädling, sondern gilt auch als Hygieneschädling. Sein Kot verunreinigt die Lebensmittel, die in der Folge zu allergischen Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden beim Menschen führen können. Sind Lebensmittel stark befallen und noch dazu schlecht belüftet, bildet sich oftmals Kondenswasser, was in der Folge zu Schimmel führen kann. Daher sollte man den Berlinkäfer bekämpfen.

Berlinkäfer bekämpfen: Maßnahmen und Mittel

Eine Bekämpfung des Berlinkäfers gilt als schwierig, da seine Larven länger als drei Monate ohne Nahrungsaufnahme bestehen können. Grundsätzlich ist der erste Schritt im Kampf gegen das Ungeziefer, dass die Entwicklungsstadien ausfindig gemacht werden. Da sich die Larven in Hohlräume oder in Styropor verpuppen, macht es Sinn, diese Flächen abzusaugen oder auch einen dichten Boden wie Laminat oder PVC zu verlegen. Für die direkte Bekämpfung eignen sich Präparate wie Killgerid Gold, das auf dem Wirkstoff des fossilen Planktons basiert. Damit wird die Wachsschicht der Körperoberfläche des Schädlings beschädigt, was in der Folge zur Austrocknung führt. Für Menschen und Haustiere ist das Mittel komplett unbedenklich. Auf einem ähnlichen Wirkprinzip fungiert das Präparat Aeroxon Ungeziefer-Stoff, das Wasser abweisende Kieselsäure enthält.