By Photo by Eric Erbe; digital colorization by Chris Pooley (USDA, ARS, EMU).[1] [Public domain], via Wikimedia Commons
Beschreibung
Die Pflaumenmilbe besitzt einen weißlich gefärbten Körper, der circa einen halben Millimeter groß ist und mit sichtbar gefiederten Borsten, 8 Laufbeinen sowie über kleine Mundwerkzeuge, die stilettartig geformt sind (Cheliceren) verfügt. Aus dem Ei schlüpft eine Larve, die über drei Beinpaare verfügt. Nach dem Jugendstadium entwickeln sich die verschiedenen Nymphenstadien aus, die bereits über vier Beinpaare verfügen wie die adulten Milben besitzen. Sind die Umweltbedingungen ungünstig, bilden sich Dauernymphen aus, die Dürren über Jahre aushalten und schwer zu bekämpfen sind. Die Weibchen produzieren bis zu 150 Eier. Die Ablage erfolgt im feuchten Nahrungssubstrat.
Die Entwicklung der Pflaumenmilbe erfolgt im Temperaturbereich von 3 bis 34 Grad Celsius. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte mehr als 60 Prozent betragen. Das Substrat sollte eine Feuchte von über 15 Prozent haben. Im Idealfall kann die Entwicklung der Pflaumenmilbe vom Ei bis zur Geschlechtsreife innerhalb von 12 Tagen abgeschlossen sein. Temperaturabsenkungen bis auf wenige Grade Celsius sind für die Milbe im kritischen Bereich. Die Pflaumenmilbe befällt sowohl tierische als auch pflanzliche Vorräte, die feucht und modrig sind. Beispielsweise Getreide, Trockenfrüchte, Stroh, Heu und Tierhäute. Pflaumenmilben werden an toten Insekten, in Hummel- und Nagetierbehausungen angetroffen. Schimmelpilze dienen der Pflaumenmilbe als Nahrung.
Gesundheit
Pflaumenmilben treten dort auf, wo Vorräte feucht gelagert werden. Die Pflaumenmilbe ist ein Vorrats- und Hygieneschädling, der gesundheitsschädliche Keime verbreiten kann. Befallene Lebensmittel sind nicht verzehrbar: Pflaumenmilben verbreiten Schimmelpilze, die gehäuft zu den Aflatoxinbildnern zählen und als krebserregend eingestuft sind. Akut kommt es meist zu Magen-Darm-Beschwerden nach dem Verzehr belasteter Nahrungsmittel. Milbenbefall führt zu Milbenkot, der über die Luft verteilt ein extrem hohes allergenes Potenzial besitzt.
Die Pflaumenmilbe lässt sich beim Befall von Lagern mit Lebensmittelvorräten direkt mit akarizid wirkenden Gasen behandeln. Zum Begasen sind Kohlendioxid, Stickstoff sowie Phosphorwasserstoff (Phosphin) als auch Sulfuryldifluorid geeignet. Im häuslichen Bereich sind befallene Lebensmittel unverzüglich und gründlich zu entsorgen. Aufgrund einer eventuellen Belastung mit Aflatoxinen ist vom Verzehr der Lebensmittel eindringlich abzuraten. Gefäße mit Milbenbefall sind vor erneutem Gebrauch zu reinigen und zu desinfizieren. Für befallene Vorratsschränke sind die gleichen Maßnahmen erforderlich. Oberflächen sind mit Akarizidsprays zu behandeln. Die gelagerten Lebensmittel sind zu vernichten. Eine Kontamination der Lebensmittel mit den Wirkstoffen ist unbedingt und jederzeit zu vermeiden.
Tipps & Kniffe
Um einem Befall mit der Pflaumenmilbe vorzubeugen, sollten die Lagervorräte von Lebensmitteln in regelmäßigen Abständen einer gründlichen Inspektion unterzogen werden. Ist die Luftfeuchtigkeit erhöht, sind die Intervalle für eine Überprüfung zu reduzieren. Bei konstanter niedriger Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind monatliche Überprüfungen meist ausreichend. Andernfalls sind wöchentliche oder tägliche Kontrollen durchzuführen. Tipp: Kurz, aber oft kontrollieren!