By Adrian Pingstone (Bristol Museum, Bristol, England.) [Public domain], via Wikimedia Commons
Beschreibung
Die Schermaus, auch Wühlmaus genannt, gehört wie Hausmaus, Hausratte, Wanderratte und Siebschläfer zu den Nagetieren. Das Fell der Maus ist graubraun, hellbraun bis schwarz gefärbt. Ihr 12 bis 23cm langer Körper wirkt gedrungen. Der Mauseschwanz erreicht eine Länge von 7 bis 11cm. Eine ausgewachsene Schermaus kann zwischen 80 und 320 Gramm wiegen. Die kräftigen Nagezähne des Tieres sind, ähnlich wie die des Bibers, gelblich und gut sichtbar. Die Schermaus ist – bis auf Gebiete im Südwesten – in ganz Europa verbreitet. Der Pflanzen- und Wurzelfresser ist ein guter Schwimmer und lebt gern in der Nähe fließender Gewässer. Er gräbt ein Netz von Gängen in die Uferböschungen, der Eingang kann unterhalb des Wasserspiegels liegen.
In trockenen Gebieten wie Gärten, Feldern, Wiesen und Obstplantagen lebt der Nager überwiegend in weitverzweigten unterirdischen Gangsystemen. Die Mauseweibchen können nach einer Tragzeit von etwa 22 Tagen 3 bis 4mal pro Jahr nackte und blinde Junge gebären. Die Wurfstärke schwankt zwischen 2 und 10 Tieren. In freier Natur überlebt die Schermaus oft nur einen Winter. Ein Befall mit Schermäusen ist an kleineren Erdhügeln erkennbar.
Gesundheit
Die Arvicola terrestris schädigt vorrangig in Herbst und Winter, wenn keine anderen Nahrungsquellen erreichbar sind, die Wurzeln von Obst- und Laubbäumen wie Ahorn, Eiche oder Rotbuche. Auch Nadelbäume können angegriffen werden. Benagt sie anfangs nur dünne Seitenwurzeln, werden später auch bis zu armdicke Wurzeln angegriffen, was letztlich zum Absterben der Bäume führt. In landwirtschaftlichen Betrieben kann der Befall von Schermäusen erheblichen Schaden an Getreide, Kartoffeln, Erdbeeren, Karotten und Kohl verursachen. Da die Schermaus Infektionskrankheiten wie Hasenpest (Tularämie) auf den Menschen übertragen kann, wird sie auch als Hygiene- und Gesundheitsschädling eingestuft. Deshalb muss man die Schermaus bekämpfen.
Die Bekämpfung eines Befalls mit Schermäusen bedient sich verschiedener Mittel wie Fallen, Begasung der Gangsysteme und das Ausbringen giftiger Fressköder. Die im Handel erhältlichen Ultraschallgeräte ‘Wühltierfrei’, ‘iRepSonic’ und ‘ Vario-Schutz’ sind besonders umweltverträglich. Sie animieren die Mäuse durch Beschallung des Gangsystems zum Abwandern. Das neue Präparat ‘Quiritox® Neu WühlmausKöder’ wird zur Bekämpfung der Schermäuse auf Streuobstwiesen, in Baumschulen und auch Gärten eingesetzt.
Der Köder besteht aus pflanzlichen Wirkstoffen zur Hemmung der Blutgerinnung. Die Schädlinge sterben nach Aufnahme des Köders schmerzfrei an inneren Blutungen. Die Lebendfalle ‘Tunnel’ des Herstellers Neuendorf ist ein weiteres effektives Mittel zur Schermausbekämpfung. Mit einem Köder wie Kartoffel, Sellerie oder Karotte ausgestattet, wird die Drahtfalle in Wühlmausgängen vergraben. Eine Begasung mit Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Phosphorwasserstoff kommt bei großen Flächen in Parks oder Obstplantagen zur Anwendung.
Tipps & Tricks
Alte Hausmittel raten dazu, den Sud von alten Fischköpfen oder Knoblauch in das Gangsystem der Schermäuse zu gießen. Das Anpflanzen von Narzissen, Kaiserkronen und Wühlmauswolfsmilch soll Schermäuse ebenfalls fernhalten. Diese sogenannten ‘Feindpflanzen’ und der Einsatz von Windrädern werden in letzter Zeit auch von der professionellen Landwirtschaft in Erwägung gezogen. Ein Maschendraht mit einer Maschenweite von höchstens 12mm, 50cm unterirdisch und ebenso hoch überirdisch angebracht, kann vor einer Mäuseplage im Garten schützen. Gut wirksam und umweltverträglich ist das Schaffen von Sitzplätzen und Unterschlupfmöglichkeiten für Greifvögel. Sie sind natürliche Feinde der Schermaus. Ihre Nähe bewegt die Tiere zum Abwandern.