By Karsten Ratzke (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons (Glis glis)
Beschreibung
Der Siebenschläfer ähnelt mit seinem Körperbau einem Eichhörnchen. Er hat einen mausähnlichen Kopf und Rumpf und besitzt einen buschigen und langen Schwanz. Mit dem Schwanz kann er beim Klettern sein Gleichgewicht halten. Sind die Tiere ausgewachsen, so können sie bis zu 30 cm lang werden. Sie haben ein dichtes, graubraunes Fell, einen weißen Bauch, große schwarze Augen und große Ohren. Der Siebenschläfer ist ein geschickter Kletterer und man trifft ihn nur selten auf dem Boden an. Damit sie mühelos an Bäumen oder senkrechten Wänden klettern können hat der Siebenschläfer gelenkige Zehen und klebrige Ballen. Das Sekret an den Ballen hilft, dass er sich besser halten kann. Der Siebenschläfer ist ein Geschöpf der Nacht, deshalb sind seine Sinnesorgane an die Nacht angepasst. Sein Gehör ist bestens und er hat einen gut entwickelten Geruchssinn. Mit seinem bis zu 6 cm langen Schnurrhaaren kann der Siebenschläfer beispielsweise testen ob er in ein Schlupfloch passt.
Zudem helfen ihm vier behaarte Tasthügel im Gesicht, am Kinn und an den Unterarmen, sich in der Dunkelheit gut zurecht zu finden. Die großen Augen bringen ihm eine gute Orientierung. Ist der Siebenschläfer in Gefahr kann er seinen Schwanz abwerfen. Packen Feinde den Bilch am Schwanz, tritt ein sogenannter Schwanzhautverlust ein. Dabei reißt die Schwanzhaut mit den Haaren an einer Bruchstelle ab und wird vom Schwanzskelett entfernt. Übrig bleiben die hautlosen Schwanzwirbel, die mit der Zeit abfallen oder abgefressen werden. Nach kurzer Zeit kommt an diese Stelle neue Haut und Fell und man kann den Verlust nicht mehr sehen. Allerdings ist sein Schwanz dann etwas kürzer. Der Siebenschläfer ist ein Einzelgänger. Auch kann er in kleinen Familiengruppen wohnen, die aus dem Weibchen und dem Nachwuchs bestehen. Sie sind territorial und verteidigen ihr Revier äußerst vehement. Nur zur Paarung kommt das Männchen und das Weibchen zusammen.
Maßnahmen und Mittel
Tritt der Siebenschläfer an Gebäuden auf, so wird er als Lästling behandelt. Verursacht er große wirtschaftliche Schäden, so wird der Siebenschläfer als Schädling eingestuft. So kann im nördlichen Kaukasus in einigen Jahren gut ein Drittel der jährlichen Traubenernte zerstört werden. Auch verursacht er im englischen Verbreitungsgebiet erhebliche Schäden in der Forstwirtschaft. Dabei werden durch das Abnagen von Rinde in Schonungen gerade bei Fichten die 15 bis 30 Jahre alt sind, aber auch Lärchen die 28 bis 35 Jahre alt sind Schäden festgestellt. Man sieht oft, dass die Rinde kreisförmig um den Stamm herum entfernt wurde, was dann zum Absterben der Baumkrone nach sich ziehen kann. An den verletzten Stellen kann dann eine sekundär eine Pilzinfektion auftreten. 1999 wurden Untersuchungen durchgeführt, wobei festgestellt wurde, dass 14.000 Bäume 14,6 % Schäden durch den Siebenschläfer aufwiesen, wobei ein Ertragsverlust von 25 % entstand. Es wurden aber auch ökonomische Schäden durch das Verzehren von Obst und Nüssen festgestellt.
Nistet sich der Siebenschläfer im Haus so können durch das Annagen von Leitungen, Möbeln und Lebensmittel Probleme entstehen. Zudem wird ihr Aufenthaltsort mit Kot und Urin verunreinigt. Außerdem sorgen sie für doch erheblichen Lärm. Bei der Bekämpfung der Siebenschläfer könnten repellierende Substanzen Erfolg haben. Allerdings steht der Siebenschläfer als wildlebendes Tier unter Bundesnaturschutz. Es ist verboten, wild lebende Tiere zu fangen oder zu verletzen. Da es bislang keine Methode gibt, die im Einklang mit den rechtlichen Bestimmungen steht, um den Siebenschläfer wirksam zu bekämpfen, wurde vom Institut für Schädlingskunde mit den Naturschutzbehörden eine Falle entwickelt, die den Siebenschläfer lebend einfängt. Danach sollte der Siebenschläfer in einem Laubwald wieder freigelassen werden.