Die orientalische Schabe (Blatta orientalis) besitzt eine dunkelbraune bis schwarze Färbung. Weibchen sind 22 bis 30 Millimeter lang, die Männchen zwischen 21 und 25 Millimeter. Das Geschlecht der orientalischen Schabe lässt sich an der Flügelform erkennen: Weibchen besitzen nur einen sehr kleinen Restflügel, bei den Männchen ist der Hinterleib zu 2/3 mit Flügeln bedeckt. Beide Geschlechter sind flugunfähig. Das Weibchen legt eine Eikapsel von 50 Quadratmillimeter ab. Eine Luftfeuchte von mindestens 60 Prozent ist ideal. Die Verstecke befinden sich in Bodennähe: hinter Wandverkleidungen und Scheuerleisten, in Mauerwerksritzen, Leitungsschächten und in Abwasserleitungen sowie zwischen Türzargen.
Die Larven schlüpfen nach etwa 41 bis zu 81 Tagen. Die Jungtiere häuten sich bis zu siebenmal, bevor sie geschlechtsreif sind. Die Gesamtentwicklungszeit ist abhängig vom Geschlecht und der Umgebungstemperatur. Männchen sind bei 30 Grad Celsius nach 4 bis 6 Monaten voll entwickelt. Die Weibchen benötigen etwa 9 bis 10 Monate. Bei einer Raumtemperatur um die 20 Grad Celsius benötigt die Entwicklung etwa 10 bis 18 Monate. Die Lebensspanne der Imago beträgt etwa 5 bis 6 Monate. Räume, die kontinuierlich beheizt werden, bringen aufgrund der geringen Luftfeuchte maximal eine Generation der orientalschen Schaben pro Jahr hervor. Ein Weibchen erzeugt etwa 70 bis 190 Eier während seiner Lebensspanne. Die orientalische Schabe bevorzugt eine Temperatur von 20 bis 29 Grad Celsius. Bei einer Temperatur von über 15 Grad Celsius bleibt die Fortpflanzungstätigkeit während des gesamten Jahres bestehen. Die Oothek enthält etwa 16 Eier, die das Weibchen bis zu fünf Tage mit sich führt. Die Ablage der Eikapsel erfolgt an einem geschützten Platz mit ausreichender Wärmezufuhr.
Gesundheit
Die orientalische Schabe gehört laut Umweltbundesamt zu den Gesundheits- und Hygieneschädlingen. Die Erreger einiger Krankheiten können auf Lebensmittel übertragen werden. Deshalb muss man die Orientalische Schabe bekämpfen. Als vektorielles Transportmittel dienen die Insekten der Weiterverbreitung von Keimen. Die Ausscheidungen können zudem bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.
Tipps & Kniffe
Kontaktinsektizide dürfen nur eingesetzt werden, wenn eine Kontamination von Lebensmitteln ausgeschlossen ist. Falls das nicht gesichert ist, sind Ultraschallgeräte zu verwenden, die in einem unhörbaren Frequenzbereich für den Menschen arbeiten, aber die Schaben durch bestimmte Frequenzen vertreiben.
Für orientalische Schaben wirken Lockstoffe auf Klebefallen anziehend. Fossiles Plankton oder Kieselerde sind als Pulver geeignet, die Wachsschicht auf der Oberfläche der Schabenkörper zu beschädigen. Die Schadinsekten trocknen durch die zerstörte Kutikula aus und sterben ab. Die Applikation erfolgt an den Verstecken mithilfe von einem Druckstäuber. Wirkungsintensiv für die Bekämpfung der orientalischen Schaben sind Fraßköder, die als Gel in Kleinstmengen an den von den Schaben bevorzugten Stellen wie Fußleiste, Waschbecken, Kühlschrankrippen ausgebracht werden und eine lang anhaltende Wirkung besitzen. Köderdosen kommen bevorzugt zum Einsatz, wenn Kleinkinder oder Haustiere im Haushalt sind. Als Kontaktinsektizid wirkt der Pyrethrum-Extrakt, der aus Chrysanthemen gewonnen wird. Als Nervengift wirken auch die chemischen Insektizide Imiprothrin und Cyphenothrin.