By Clare McLellan, Museum Victoria [CC BY 3.0 au], via Wikimedia Commons
Beschreibung
Der 1,6 bis 2,2mm große, schlanke Käfer ist, wie der Name besagt, von rotbrauner Farbe. Randleisten verlaufen am Kopf und am Halsschild. Das Männchen besitzt einen breiteren Kopf und längere Fühler als das Weibchen. Die Fühler dieses Plattkäfers sind elfgliedrig. Larven des Rotbraunen Leistenkopfplattkäfers sind hellgelb und etwa 4mm lang. Käfer wie Larven sind kältetolerant und überstehen auch Minusgrade. Der weltweit verbreitete Cryptolestes ferrugineus wird ab einer Temperatur von 25 °C flugfähig. Er bevorzugt Gebiete mit feuchtem Klima und kurzen Sommerperioden. In der heimischen Natur ist er der am weitesten verbreitete Käfer aus der Familie der Halsplattkäfer.
Das Weibchen des Leistenkopfplattkäfers legt bis zu 500 Eier in ein Substrat. Als Substrat können Getreidekörner dienen, an denen die klebrigen Eier haften bleiben. Unter optimalen Bedingungen, einer Temperatur von 32 °C und 60-90% Luftfeuchtigkeit dauert die Entwicklung der Larven 23 bis 27 Tage. Der Befall durch die Käfer kann unter diesen Bedingungen innerhalb eines Monats um 500% zunehmen.
Gesundheit
Der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer ist wegen seiner Fortpflanzungsgeschwindigkeit ein gefürchteter Vorratsschädling erster Ordnung. Käfer wie Larven schädigen Getreidevorräte. Sie befallen zunächst deren Keimlinge und fressen Bruchgetreide. Auch Mehl, Zwieback und weitere Getreideprodukte, Trockenfrüchte, Nüsse, Rohkakao und Ölfrüchte werden befallen. Der Befall ist an festen Verklumpungen erkennbar. Der Leistenkopfkäfer hält sich im Lagergut meist in eine Tiefe von mehr als 50 cm auf und ist deshalb nicht sofort sichtbar. Die Tatsache, dass man beim Laufen über das Getreide kaum einsinkt, ist ein Indikator für den Befall mit dem Roten Leistenkopfplattkäfer. Ein eindeutiger Nachweis des Befalls kann mit der ‘Lockstofffalle für Getreidekäfer’ erfolgen. Sie ist geruchlos und für Menschen ungefährlich.
Beim Befall eines Lagerbestandes mit dem Roten Leistenkopfplattkäfer ist sofortiges Handeln angezeigt, um die rasante Vermehrung des Käfers zu bremsen und einen Massenbefall zu vermeiden. Eine Möglichkeit zu seiner Bekämpfung ist der Einsatz von Kieselgur, der direkt ins Getreide eingemischt wird. Geringe Größe und hohe Aktivität der Tiere führen dazu, dass sie auf Kieselgur besonders empfindlich reagieren und absterben. Geeignet Mittel hierzu sind ‘Kieselgur 30 PRO 1’, ‘Diaguard® Lebensmittelqualität – Kieselgur (Diatomeenerde)’ und ‘DiatomPest® Kieselgur’.
Eine weitere Methode zur Bekämpfung des Cryptolestes ferrugineus ist die Begasung befallener Produkte mit Phosphorwasserstoff (PH3) oder Sulfurylfluorid.
Daneben kommt eine Hochdruckbegasung mit Kohlendioxid (CO2) oder eine Begasung mit Stickstoff (N2) in Betracht. Effektiv ist auch eine Hitzebehandlung: 20 Stunden bei 45 °C oder 20 Minuten bei 55 °C. Die Hitze tötet Larven und Käfer ab. Eine Kombination aus thermischer Behandlung und Begasung mit niedrig konzentrierten PH3-Gasen ist ebenfalls erfolgversprechend. Beim einem Befall kleinerer Bestände können natürliche Bekämpfungsmittel zum Einsatz kommen. Das Präparat ‘Fossil Shield Flüssig’ besteht aus 100% fossilem Plankton. Es wird in Pulverform angeboten. Auch Teebaumöl- und Neemöl-Präparate sind gut wirksam: ‘Killgerid Gold’ und ‘ MC KPS 500’ und andere.
Die beste Vorsorge gegen den Befall mit dem Rotbraunen Leistenkopfplattkäfer ist die trockene Lagerung gefährdeter Produkte bei niedrigen Temperaturen. In privaten Haushalten müssen befallene Produkte umgehend entsorgt werden. Saubere und trockene Vorratshaltung beugt dem Befall vor.